Presse­mitteilung

Zu groß, zu mächtig, zu unreguliert: Die Macht von BlackRock und Co. endlich einhegen

14.04.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

große Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter haben seit 2008 massiv an Bedeutung gewonnen. Doch noch immer stehen in der öffentlichen Diskussion Banken als bekannteste Finanzmarktakteure deutlich im Vordergrund. Finanzwende hat sich nun ausführlich mit der Thematik befasst und klare Forderungen bis hin zu einer Aufspaltung von BlackRock formuliert.

Problematisch an der Rolle von BlackRock und Co. ist nach Meinung von Finanzwende erstens die enorme Machtkonzentration und der wettbewerbsfeindliche Einfluss, den sie auf börsennotierte Unternehmen haben können. Die großen Anbieter, zu denen auch Vanguard und State Street zu zählen sind, könnten über Abstimmungen in Jahresversammlungen und informellen Austausch mit der Unternehmensleitung Unternehmensentscheidungen der ganzen Welt maßgeblich mitbestimmen. Gerhard Schick, Geschäftsführer von Finanzwende äußerte dazu: „Die Macht von Vermögensverwaltern wie BlackRock nimmt besorgniserregend zu, doch die Regulierung hält damit nicht Schritt. Für mich steht BlackRock bezüglich seiner Machtposition auf einer Ebene mit Google, Apple, Facebook und Amazon. Wir müssen die Macht von BlackRock und Co. endlich einhegen.“

Zweitens werden systemrelevante Schattenbanken wie BlackRock nach Auffassung von Finanzwende noch immer nicht konsequent reguliert, obwohl sie in der jüngsten Krise mit massiven Zentralbankinterventionen gestützt wurden.  Mit dem Datenanalysesystem Aladdin hat BlackRock laut der Organisation zudem weitere systemische Risiken in den Finanzmarkt gebracht. Das System werde von zahlreichen Firmen und Zentralbanken genutzt und überwache Gelder von über 10 % der globalen Vermögenswerte. Der Mitautor des Papiers Gerhard Schick meinte: „Es hängt ein gewichtiger Teil der Instabilität des Finanzsystems stark mit den Vermögensverwaltern und ihren Fonds zusammen.“

Drittens würden sich aus der Überlappung der unterschiedlichen Geschäftsfelder von Vermögensverwaltern – passives Investment, aktives Investment und Beratung – enorme Interessenkonflikte ergeben. Diese seien besonders dann problematisch, wenn BlackRock und Co. Finanzregulierung und Aufsicht mitentwickeln und vertrauliche Einsichten in die Arbeit von Regulierungsbehörden und Zentralbanken erhalten. Gerhard Schick zeigte sein Unverständnis, dass insbesondere BlackRock trotz dieser Konflikte immer wieder exklusive Zugänge und Beratungsmandate erhält.

Angesichts dieser Probleme stellte Finanzwende einen ausführlichen Forderungskatalog vor. Darin unterbreitet die Organisation angesichts der großen Risiken konkrete Vorschläge, um für eine bessere Regulierung der großen Vermögensverwalter zu sorgen. Interessenskonflikten soll stärker entgegengetreten werden. Beim Branchenprimus BlackRock und seinem Analysesystem Aladdin hilft nach Auffassung von Finanzwende dagegen nur noch die Aufspaltung, da der Konzern als Ganzes zu systemrelevant und mächtig sei.

Eine Kurzfassung des Papiers sowie die ausführliche Ausarbeitung finden Sie unter dem folgenden Link: https://finanzwende-recherche.de/unsere-themen/handlungsbedarf-bei-blackrock-und-co/

Für Fragen und Interviews können Sie gerne auf mich zukommen.

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Freundliche Grüße

Julian Merzbacher
Finanzwende Recherche
Motzstraße 32, 10777 Berlin
Mob.: 0160 / 9298 1855

presse@finanzwende-recherche.de 

 

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